Day 22 – Haleakala Crater
Ohne Frage das Naturhighlight von Hawaii. Der Haleakala National Park.
Es waren ein paar ruhigere Tage – Arbeit, 2 Tage Bodyboarden in Waimea, Lost-Crew Hunting (hatte echt keinen Bock zu bloggen). Jetzt geht’s aber wieder richtig los: Ich buchte mir einen Flug nach Maui. Nachdem ich Big Island und den Volcano Natl. Park schon kannte, musste ich mir doch einfach mal die „Garden Eden“ anschauen. Los ging‘s am Samstag, 13 Uhr (hatte kein Bock früh aufzustehen) auf den bislang kürzesten Flug meines Lebens. Nach einer Reisedauer von 21 Minuten setzte der Flieger auch schon auf dem mauischen Boden auf. Unterwegs erblickte ichgleich mein erstes Ziel: Den Berg Haleakala.
Hier ein kurzer – und hoffentlich eindrucksvoller – Zusammenschnitt des Tages:
Kaum gelandet, Auto geschnappt und Dach geöffnet, verschlechterte sich auch schon die Wetterlage in Richtung Haleakala:
Die Wolken schienen den ganzen Berg zu umhüllen, ich war kurz davor umzudrehen. Aber was sonst machen? Es zog zwar möchtig zu, doch ich entschied ich mich, die Sache durchzuziehen. Haleakala National Park bietet insgesamt fünf Klimazonen und liegt in einer Höhe von 10.000 Fuss (ca. 3500m). Die Straße, die den Berg hinauf führt, hält den Weltrekord: In nur 38 Meilen ist die Spitze erreicht. Und das merkt man der steilen und kurvenreichen Straße an. Die Temperaturen sinken auch, aber selbst bei 3000m Höhe wars noch angenehm im T-Shirt.
Unterwegs sieht man malerische Häuser, die noch aus den 50ern/60ern stammen könnte. Kein Spaß, mit der Aussicht könnte ich leben.
Auf ungefähr 5000 Fuss erreichte ich die Wolkendecke. Das war schon ein super Erlebnis, IN die Wolken hineinzufahren. Es wurde irgendwann so nass, dass ich das Dach sogar zu machte:
Ab der 6000er Marke führte die Straße durch völlig vernebelte Wälder, die 1:1 aus Silent Hill kopiert wurden:
Ich gab die Hoffnung schon fast auf, dass ich den Krater überhaupt sehen würde und genoss gute Musik, die grusligen Nebel und die nette Fahrt. Doch urplötzlich durchbrach ich die Wolkenwand…
…und was sich ab dann für ein Anblick bot, zählt zu den SCHÖNSTEN Aussichten – korrigiere – zu den SCHÖNSTEN DINGEN, die ich je gesehen habe.
Ich kann nicht beschreiben, was das für ein Gefühl ist: Man blick rechts aus dem Fenster und denkt, man sitzt in einem Flugzeug:
Kein Spaß, DAS IST EIN FEELING! Für hilft auch das schönste Cabrio zuhause nicht, wenn die Aussicht in Deutschland im Vergleich einfach nur zum Kotzen ist.
Am ersten Lookout wurde Halt gemacht. Ich machte hier die Bekanntschaft von zwei netten Urlaubern aus Virginia, mit denen ich dann fast den Rest des Tages unterwegs war. Ein unheimlich smartes Ärztepaar, die mir die besten Tipps zum Berg parat hatten und auch ständig Fotos von mir knipsten
Es war ein traumhafter Blick, den man enfach mal für ein paar Minuten – ganz in Ruhe, ganz alleine – wirken lassen muss.
Um 17:30 ging’s aber weiter in Richtung Spitze des Berges. Und egal wie lange und wie oft ich auf diese Landschaft schaute, es wurde nicht langweilig. Nein, es wurde sogar immer beeindruckender:
Letztendlich konnte ich aber dann doch widerstehen, alle 3 Minuten anzuhalten und die Aussicht zu geniessen, und erreichte die Spitze. Hier wächst eine sehr interessante Pflanze – das Silversword, gibt es nur auf Maui und auch nur im Haleakala National Park. Wächst 50 Jahre, blüht angeblich 1x und stirbt dann.
Hier traf ich mich auch wieder mit meinem Ärztepaar, Rheinhard und Lisa. Als die Schatten länger wurden…
…suchten wir uns den schönsten Spot zum Beobachten des Sonnenuntergangs. Und plötzlich wurds richtig kalt, so kalt, dass auch der Herr Villinger (Mr. Ich steh 4 Stunden mit T-Shirt und Sacko am Weihnachtsmarkt in Hamburg und Kollegen halten mich für verrückt Villinger), eine leichte Gänsehaut bekam.
Ein absolut unvergesslicher Moment, der immer schöner und schöner wurde. Als die beiden dann noch Wein ausschenkten, wurd der Moment perfekt:
Irgendwann wars vorbei….
…und wir verabschiedeten uns mit einer dicken Umarmung. Der Weg runter war aber ebenfalls ein Ausblick, den ich so noch nie gesehen habe:
Kurzum: Mir fällts schwer, hier irgendwas zu schreiben. Fotos sind Scheisse, Videos sind Scheisse, um so einen Ausblick zu beschreiben. Ich bin jetzt vorsichtig (weils noch frisch im Kopf ist), aber ich glaube das gehört zu den fünf genialsten Naturschauspielen, die ich je gesehen habe – definitiv ganz oben in der Liste, in der auch der Grand Canyon steht.
Wie auch immer, der Tag endete etwas ärgerlich, als ich rund 3 Stunden im Auto unterwegs war, bis ich endlich mal ein freies Hotel gefunden hatte – schlaue Leute buchen, Sandro ist sowas egal, weil er das in USA nie gemacht und nie wirklich gebraucht hatte. Aber auf Maui war wohl diesmal die Hölle los